Das Hausarztmodell - seit 30 Jahren ein Erfolg
Das Schweizer Hausarztmodell ist seit Jahren eine Erfolgsgeschichte. Mehrere Studien belegen, dass nicht nur die Versorgung der Patient:innen in einem Hausarztmodell qualitativ besser ist, sondern auch Leistungskosteneinsparungen von bis zu 20 Prozent möglich sind[1]. In den vergangenen Jahren haben sich auch andere alternative Versicherungsmodelle etabliert, welche bisher parallel zum Hausarztmodell geführt werden. Neben reinen Telemedizin-Modellen gibt es heute auch sogenannte ‘Multi Access Modelle’ in welchen Patient:innen situativ zwischen der Hausarztpraxis und der Telemedizin als Erstanlaufstelle wählen können. Dabei handelt es sich bis heute um zwei losgelöste Versorgungssilos, die kaum miteinander kommunizieren, womit viel Potenzial für zusätzliche Qualität und Effizienz in der Versorgung von Patient:innen auf der Strecke bleibt.
Da im Hausarztmodell alle Berichte von weiteren Leistungserbringern Eingang in die hausärztliche Krankengeschichte finden, bildet diese die umfassendste Grundlage für eine qualitativ hochstehende Patientenversorgung. Mit Smart Managed Care können nun ausgewählte Informationen aus der hausärztlichen Krankengeschichte für weitere Leistungserbringer zugänglich gemacht werden.
Smart Managed Care
In einem ersten Schritt wird das Hausarztmodell im Rahmen von Smart Managed mit der Verbindung zur Telemedizin erweitert, indem das telemedizinische Zentrum einen zeitlich begrenzten Einblick in die Krankengeschichte der Patient:innen erhält und somit den Patienten:innen eine umfassendere Beratung bieten kann. Diese innovative Lösung findet auf einer nutzerfreundlichen und intuitiven Plattform, der Smart Managed Care Suite, statt.
Das Dashboard der Smart Managed Care Suite
SMC basiert auf der Heureka Health Initiative, welche Daten aus den unterschiedlichsten Praxisinformationssystemen auf HL7 FHIR strukturiert aufbereitet. Ist eine Patientin in einem SMC-kompatiblem Versicherungsmodell versichert und ruft im telemedizinischen Zentrum an, fragt SMC über Heureka die relevanten Behandlungsdaten ab. Es wird nur auf diesen einen Datensatz zugegriffen, um der Telemedizin Einsicht auf die Medikationen und die Diagnose des Patienten zu geben. Weitere Infos zur Heureka Health findest du hier: Heureka Health
Datenfluss und Komponenten von SMC
Die Grundversorgung von morgen
Der Nutzen einer solchen Erweiterung des Hausarztmodells lässt sich einfach erkennen. Für Patient:innen bedeutet SMC eine bessere Versorgung, insbesondere dann, wenn die Hausarztpraxis geschlossen ist. Zusätzlich erhalten sie in ihrem Hausarztmodell mehr Convenience bei gleichbleibender Qualität.
Auf der anderen Seite haben Grundversorger bei Bedarf Entlastung und wissen ihre Patienten auch in der Nacht und am Wochenende gut beraten. Weiter können Grundversorger telemedizinische Konsultationen anbieten, falls sie sich periodenweise eine höhere Auslastung wünschen oder für eine bestimmte Zeit einen Assistenzarzt beschäftigen und dadurch freie Kapazitäten haben.
Nicht zu vernachlässigen sind auch die Vorteile für die Versicherungen. Durch SMC kommt ein innovatives und attraktives Angebot, welches sich leicht in bereits bestehende Produkte integrieren lässt oder die Basis für ein neues Produkt bieten kann. Dieses Produkt zeichnet sich durch tiefere Leistungskosten bei hoher Qualität und maximaler Convenience für Versicherte aus.
Zuletzt, aber mindestens so relevant ist der Nutzen für die Öffentlichkeit. SMC heisst: Höhere Qualität und tiefere Kosten, Entlastung der Spital-Notfallstationen und effiziente Nutzung bestehender Ressourcen.
Developed by healthinal
Die für Smart Managed Care notwendige technische Umsetzung wurde von healthinal mit der “Smart Managed Care Suite” umgesetzt. Es werden zu keinem Zeitpunkt Daten gespeichert; sämtliche Zugriffe auf die KG des Arztes erfolgen Ende-zu-Ende-verschlüsselt in Echtzeit und werden für die Praxis einsehbar geloggt. Single Point of Truth bleibt jederzeit das PIS der Praxis.
Dr. med. Felix Huber: “Wir konnten unsere Praxis problemlos an SMC anbinden. Als Koordinator verfügt der Hausarzt über die umfassendste Patientensicht. Wenn er die relevanten Informationen mit der Telemedizin teilen kann, wird dadurch die Behandlungsqualität verbessert und die Effizienz gesteigert.”
Bereits über 300 Grundversorger haben sich dazu entschlossen, dieses Erfolgsmodell anzuwenden und SMC bei sich anzuschliessen - seit Anfang Jahr ist das System ausserdem im ersten Versicherungsmodell der CSS produktiv.
Das volle Potential ausschöpfen
Mit SMC bleibt integrierte Versorgung nicht nur ein Buzz-Word sondern wird real. Den Grundversorgern wird es endlich ermöglicht, die bereits vorhandenen Daten auf sichere Art und Weise den relevanten Behandlungspartnern zur Verfügung zu stellen. Und das mit minimalem Aufwand für die Grundversorger.
Doch nicht nur die Telemedizin kann einen echten Vorteil bringen. Potentiell kann SMC im Spital (z.B. auf dem Notfall), bei der Spitex oder im ärztlichen Notfalldienst genutzt werden, damit auch diese Parteien im Gesundheitswesen die vom Grundversorger erhobenen Daten zu Medikationen und Diagnosen sicher und aktuell in ihre Arbeit integrieren können.
Mögliche Anwendungsfälle für SMC
Komm auf uns zu
Du interessierst dich für die Smart Managed Care Suite? Wenn du oder deine Organisation SMC für einen der oberen Use-Cases nutzen möchten, melde dich unbedingt für einen unkomplizierten Austausch bei uns:
[email protected]
+41 55 511 04 65
oder bei der mediX Projektleitung:
Robin Schmidt
[email protected]
Quellen
[1] Beck K., Krauer L. (2019) Die Wissenschaftlichkeit ist ausgewiesen – Effizienznachweise für verschiedene Modelle in Baumberger, E., Baumberger, J., Huber, F., Köpe, C. (Hrsg.): Managed Care Swiss Made. Bern: SGGP