Die Auswahl des richtigen Praxisinformationssystems kann sich herausfordernd gestalten. Wir betonen dabei einen oft übersehenen Aspekt im Evaluationsprozess: die Bestimmung konkreter Praxisfallbeispiele. Diese sind von entscheidender Bedeutung, um die Funktionen und Leistungsfähigkeit verschiedener Praxissoftwaresysteme objektiv miteinander zu vergleichen. Wir ermutigen dich daher, die Anbieter in die Pflicht zu nehmen, dich im Evaluationsprozess individuell zu begleiten.
Schlüssel zur richtigen Entscheidung: Eine strukturierte Evaluation
Eine strukturierte Evaluation bildet die Grundlage für eine nachhaltig richtige Entscheidung. Aus diesem Grund haben wir ein 5-Schritte-Modell zur Evaluierung von Praxissoftware für dich entwickelt. Zusätzlich findest du in der Mitte des Softwarekataloges einen umfassenden Kriterienkatalog, der dir dabei hilft, relevante Unterscheidungsmerkmale von Softwarelösungen zu definieren.
Fallbeispiele aus der Praxis: Der oft vernachlässigte Faktor
Trotz zur Verfügung stehender Ressourcen stellen wir immer wieder fest, dass Ärztinnen und Ärzte einen entscheidenden Aspekt im Evaluationsprozess vernachlässigen. Nämlich die Anwendung konkreter Fallbeispiele aus der Praxis zum Zweck der Evaluation. Denn was bringt dir das 5-Schritte-Modell und ein ausgereifter Kriterienkatalog, wenn im Evaluationsprozess letztendlich Äpfel mit Birnen verglichen werden?
Die richtige Vorbereitung: Konzentration auf Kernaufgaben
Eine grundlegende Vorbereitungsmaßnahme, die du treffen musst, um eine objektive Vergleichbarkeit verschiedener Softwaresysteme sicherzustellen, besteht darin, im Vorfeld zwei bis drei phänotypische Fallbeispiele aus deinem Praxisalltag zu identifizieren. Nur anhand dieser konkreten Beispiele kannst du den Funktionsumfang und die Leistungsfähigkeit der verschiedenen Praxissoftwaresysteme wirklich kennenlernen.
Mangelnde Vorgaben: Eine Herausforderung im Evaluationsprozess
Verständnis der Kernfunktionen und eine tiefgehende Evaluierung der Softwareleistung bleiben dabei auf der Strecke. Zudem gestaltet sich ein sinnvoller Vergleich mehrerer Softwarelösungen nahezu unmöglich.
Verzicht auf komplexe Einzelfälle: Praxisnahe Beispiele im Evaluationsprozess
Es ist ratsam, bei der Auswahl der Fallbeispiele nicht zu stark auf komplexe Einzelfälle zu fokussieren, die in der Praxis nur selten vorkommen. Das Ziel ist nicht, den Anbieter durch ausgefallene Szenarien auf die Probe zu stellen. Vielmehr sollten Sie Beispiele auswählen, die im täglichen Praxisbetrieb regelmäßig auftreten. Eine erstklassige Praxissoftware sollte dich effektiv und effizient in deinen alltäglichen Kernprozessen und -aufgaben unterstützen. Dies umfasst die Administration, die Befundaufnahme, die Dokumentation sowie die Leistungserfassung und Abrechnung. Bedenke, dass bereits 30 Sekunden Zeitersparnis pro Patient/in durch die Nutzung der richtigen Praxissoftware zu einem erheblichen Effizienzgewinn führen kann. Dies kommt dir und deinen Patienten unmittelbar zugute.
Preis und Leistung: Ein ausgewogener Vergleich
Der Effizienzaspekt ist auch beim späteren Preisvergleich von Bedeutung. Die Preisspanne für Praxissoftware ist breit, jedoch ist der günstigste Anbieter nicht zwangsläufig der bessere, wenn die Software dir nicht die entscheidenden Vorteile bietet. Daher solltest du die Leistungsfähigkeit immer im Verhältnis zum Preis betrachten und sicherstellen, dass die gewählte Software die Anforderungen an deinen Praxisbetrieb bestmöglich erfüllt. Ein günstiger Kompromiss kostet dich langfristig mehr als eine Lösung, die ihr Geld wert ist und wirklich zu dir passt.
Transparenz bei den Kosten: Extrapolation und Vergleich
Im fortgeschrittenen Stadium des Evaluationsprozesses, wenn du mehrere gleichwertige Lösungsoptionen in Betracht ziehst, spielt natürlich auch der Preis eine entscheidende Rolle. Besonderes Augenmerk solltest du hierbei auf Zusatz- und Folgekosten legen, die beispielsweise durch Schnittstellen, Ergänzungsmodule und Wartungsverträge entstehen können. Bedauerlicherweise herrscht in der Branche nach wie vor eine gewisse Intransparenz bei den Preisen. Die Angebotsstrukturen variieren stark, und der Umfang der Leistungen in den einzelnen Verträgen kann erheblich differieren. Auch in dieser Hinsicht können dir die Praxisfallbeispiele hilfreich sein. Sie ermöglichen es dir, die Preis-Leistungs-Verhältnisse anhand deiner Patientenströme und typischen Fallkonstellationen einzuschätzen. Fordere die Anbieter während des Angebotsprozesses dazu auf, eine transparente Gegenüberstellung von Preis und Leistung zu präsentieren, um eine objektive Grundlage für deine Entscheidung zu schaffen.
Schlussfolgerung: Anbieter in die Pflicht nehmen
Sorge für eine angemessene Vorbereitung und zögere keineswegs, in jeder Phase des Auswahlprozesses die Anbieter ausdrücklich darum zu bitten, deine individuellen Bedürfnisse zu berücksichtigen. Gewähre den betreffenden Unternehmen jedoch auch ausreichend Zeit, sich angemessen darauf vorzubereiten. Der zusätzliche Aufwand mag auf beiden Seiten höher sein, doch auf lange Sicht zahlt er sich aus. Ein Anbieter, der dich als langjährigen Kunden gewinnen will und die Mühen scheut, dem solltest du möglicherweise von Grund auf mit Skepsis gegenüberstehen.
Du hast Fragen? Wir stehen dir gerne zur Seite!
Falls du bei der Auswahl und Evaluierung deines Praxisinformationssystems Unterstützung benötigst, stehen wir dir vertrauensvoll mit Rat und Tat zur Verfügung. Mit unserem Fachwissen und unserer langjährigen Erfahrung können wir dir bei diesem wichtigen Schritt zur Seite stehen. Zögere nicht, uns zu kontaktieren – wir freuen uns darauf, dich zu unterstützen!
Kontakt
Jakob Tiebel
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