Eingebettet in ein valides Business-Modell
Digitale Gesundheitsprojekte müssen nicht nur technologisch überzeugend sein, sondern auch einen klaren Return on Investment (ROI) und einen nachhaltigen Geschäftserfolg ermöglichen. Eine solide strategische Ausrichtung und vorherige Prüfung des zugrundeliegenden Business-Modells gewährleistet, dass digitale Innovationen langfristig Bestand haben und einen Mehrwert bieten. Softwarelösungen müssen einen echten wirtschaftlichen Nutzen bieten, um im dynamischen Gesundheitsmarkt langfristig Bestand zu haben. Die Praxis zeigt jedoch, dass fehlende Business-Modelle zu den häufigsten Gründen für das Scheitern digitaler Innovationen im Gesundheitswesen zählen.
Bestmögliche Integration in den Prozess
Der Mensch in seinem jeweiligen Anwendungskontext steht im Mittelpunkt jeder Softwarelösung. Moderne Software sollte Menschen dabei helfen, ihre Ziele effektiv zu erreichen und dazu dienen, Arbeitsprozesse zu optimieren. Kundenzentrierung ist der Schlüssel zur erfolgreichen Integration einer Software in die täglichen Abläufe im Gesundheitswesen. Eine nahtlose Zusammenarbeit zwischen Mensch und Technologie ermöglicht eine effiziente und patientenorientierte Versorgung. Voraussetzung hierfür ist, dass Softwareentwicklungsunternehmen die komplexen Anforderungen und Abläufe ihrer Kunden genau verstehen. Leider ist das noch viel zu häufig nicht der Fall - Ein weiterer Grund, warum viele Softwareprojekte im Gesundheitswesen scheitern.
Schnittstellentauglichkeit
Der reibungslose Austausch von Daten zwischen verschiedenen Systemen ist im Gesundheitswesen unerlässlich. Moderne Softwarelösungen sollten über offene APIs und Schnittstellen verfügen, die einen einfachen und sicheren Datenaustausch ermöglichen. Die Interoperabilität von Softwarelösungen fördert die Vernetzung im Gesundheitswesen und ermöglicht einen ganzheitlichen Blick auf die Patientendaten. Eine nahtlose Integration verschiedener Systeme erleichtert Mitarbeitenden die Arbeit und verbessert die Patientenversorgung. Leider sind Stand heute viele Systeme noch nicht interoperabel. Veraltete Technologien, proprietäre Schnittstellen und fehlende Standards verhindern das Fortkommen in diesem Bereich.
Web-, Mobile- und Cloud-Fähigkeit
In einer zunehmend mobilen und flexiblen Welt ist es entscheidend, dass auch Softwarelösungen im Gesundheitswesen als Web- sowie als Mobile-Anwendungen verfügbar sind. Im Behandlungskontext und darüber hinaus sollten Gesundheitsfachleute die Möglichkeit haben, von verschiedenen Geräten auf eine Software zuzugreifen, um ihre Aufgaben zum Beispiel auch von unterwegs erledigen zu können. Die Nutzung von Cloud-Providern ermöglicht eine einfache Skalierbarkeit und den sicheren Zugriff auf Daten. Viele Systeme sind Stand heute aber noch nicht in der Cloud, sondern auf lokalen Servern in den Einrichtungen des Gesundheitswesens installiert. Dadurch ist der Zugriff von aussen häufig erschwert. Auf Anwenderseite spielen vielfach noch Sicherheitsbedenken gegenüber Cloudlösungen eine Rolle.
Intuitive und selbsterklärende Bedienung
Benutzerfreundlichkeit ist auf Anwendungsebene der zentrale Schlüsselfaktor für den Erfolg von Softwarelösungen im Gesundheitswesen. Eine Software sollte intuitiv bedienbar sein, sodass Mitarbeitende sich ohne umfangreiche Schulungen in das System einloggen und ihre gewünschten Ziele erreichen können. Eine klare und verständliche Benutzeroberfläche erleichtert die Arbeitsabläufe und minimiert potenzielle Fehlerquellen. Bei Softwareentwicklungen im Gesundheitswesen wird noch viel zu wenig Augenmerk auf diesen zentralen Bereich gelegt. Das führt dazu, dass viele Gesundheitsfachleute im Umgang mit IT und Software überfordert sind und nachweislich zu einer zusätzlichen Belastung im Arbeitsalltag. Diskutiert wird sogar ein Einfluss auf die Entwicklung von Burnout.
Attraktives Design
Die visuelle Gestaltung der Software spielt ebenso wie die Benutzerfreundlichkeit eine wichtige Rolle. Ästhetisch ansprechende Benutzeroberflächen, die grundlegende UX/UI-Prinzipien unterstützen, tragen maßgeblich zur Benutzerfreundlichkeit bei. Ein attraktives Design erhöht zudem die Akzeptanz einer Software bei den Nutzern. Sie kann auch die Effizienz in der Patientenversorgung und die Sicherheit verbessern. Gut strukturierte Ansichten und Benutzeroberflächen, die sich auf die richtigen Aspekte konzentrieren erleichtern die Informationsverarbeitung und tragen dazu bei, dass nichts übersehen wird. Viele Benutzeroberflächen von Healthcare-Software entsprechen aber leider noch nicht dem, was wir von Mobile-Apps und modernen Sofware-as-a-Service Tools im Alltag gewohnt sind.
Technische Langlebigkeit
Softwarelösungen im Gesundheitswesen müssen langfristig nutzbar sein. Selbst wenn es sich um ein Minimum Viable Product (MVP) handelt, muss die Software schon zu Beginn so entwickelt werden, dass sie mindestens über einen Produktlebenszyklus von 7-8 Jahren eingesetzt und betrieben werden kann. Grundlegend hierfür ist eine nachhaltige technische Architektur, die eine Skalierbarkeit und Anpassungsfähigkeit der Lösungen an zukünftige Anforderungen gewährleistet.
Hierbei handelt es sich sicher um eine der komplexesten und schwierigsten Anforderungen. Einerseits muss die Kompatibilität zu vielen veralteten Technologien berücksichtigt werden, andererseits schreiten die Entwicklungen in diesem Bereich rasant voran. Der neueste Trend muss nicht zwingend die beste Lösung sein, die bis anhin bewährteste Technologie hat ihre Tage aber meist schon gezählt. Auch Sicherheitsaspekte spielen bei der Auswahl eine entscheidende Rolle. Eine Technologie, die im Consumer-Bereich die perfekte Lösung für einen Anwendungsfall bietet, ist im Gesundheitswesen unter Umständen aus regulatorischen Gründen nicht zulässig.
Viele Softwareunternehmen, die wenig Erfahrung im Healthcare-Bereich mitbringen, tun sich bei dieser Entscheidung besonders schwer. Es braucht vielschichtige Expertise und Erfahrung, um beim Technologie-Stack den Sweetspot zwischen Tradition und Moderne zu finden.
Datenschutzkonformität
Der Schutz sensibler Patientendaten hat höchste Priorität im Gesundheitswesen. Softwarelösungen müssen den geltenden Datenschutzbestimmungen entsprechen und eine sichere Datenverarbeitung gewährleisten. Verschlüsselungstechnologien, Zugriffskontrollen und Datenverwaltungstools sind essenziell, um Vertraulichkeit und Integrität der Daten zu gewährleisten. Nur so kann auch auf Anwenderseite nachhaltig das Gefühl entstehen, dass die Chancen der Digitalisierung die Risiken übersteigen.
Trotz strenger Anforderungen an den Datenschutz und entsprechender Regularien, kam es in der Vergangenheit immer wieder zu erschütternden Schlagzeilen in den Medien. Für betroffene Softwareanbieter ist das meist der Anfang vom Ende. Solch einen Fehltritt verzeiht das Gesundheitswesen in der Regel nicht. Was deutlich macht, wie entscheidend der Faktor Datenschutz und Sicherheit (s.u.) auch aus der Innenperspektive betrachtet werden muss.
Optimiert für Datenanalysen
Digitalisierung bedeutet arbeiten mit strukturierten Daten. Und diese werden zu einer der wertvollsten Ressourcen im Gesundheitswesen der Zukunft. Moderne Softwarelösungen sollten deshalb Funktionen und Werkzeuge bieten, um Daten nicht nur zu erfassen, sondern sie zu analysieren und Erkenntnisse daraus zu gewinnen. Die Integration von Analysefunktionen ermöglicht datengetriebene Entscheidungen, zum Beispiel für die Nutzung von KI-Anwendungen zur Verbesserung der Patientenversorgung und zur Identifizierung von Trends und Mustern.
Eine zentrale Herausforderung stellt in diesem Zusammenhang eine mangelnde Datenstruktur dar. Viele digitale Daten liegen heute noch schwach strukturiert vor. Sie wurden vielleicht schon digital erfasst. Aber meist nicht nach einem einheitlichen Schema und Standard. Die maschinelle Lesbarkeit und Interpretierbarkeit ist dadurch zum Teil noch sehr beschränkt.
Sicherheit von Anfang an
IT-Sicherheit ist neben dem Datenschutz ein zweites zentrales Risikoszenario im Gesundheitswesen. Moderne Software sollte deshalb von Anfang an sicherheitsbewusst entwickelt werden. Regelmäßige Sicherheitsüberprüfungen und Penetrationstests sind notwendig, um potenzielle Schwachstellen zu identifizieren und zu beheben. Ein ganzheitlicher Sicherheitsansatz schützt die Patientendaten vor unbefugtem Zugriff und gewährleistet die Vertraulichkeit und Integrität der Informationen.
Schlussfolgerungen
Die Ausführungen verdeutlichen, dass die Merkmale moderner Softwarelösungen im Schweizer Gesundheitswesen vielfältig und anspruchsvoll sind. Die Erfüllung der Anforderungen ist jedoch entscheidend, um den Akteuren im Gesundheitswesen zu helfen, ihre Arbeit effektiv zu erledigen und eine optimale Patientenversorgung zu gewährleisten. Nur durch eine intelligente Integration von Technologie, fachkundiger Expertise und vor allem viel Erfahrung und Prozesswissen im Gesundheitswesen können die Herausforderungen gemeistert und die Patientenversorgung kontinuierlich verbessert werden.
Unser Angebot
Mit healthinal sind wir darauf spezialisiert, Softwareunternehmen im Gesundheitswesen in den beschriebenen Teilbereichen der Entwicklung zu unterstützen und zu begleiten. Zugleich bieten wir Gesundheitseinrichtungen wie Spitälern und Praxen an, ihre Softwareprojekte zu organisieren und auf Wunsch auch in der Umsetzung ganzheitlich zum Erfolg zu führen. Von der Konzeptionierung über die Entwicklung bis hin zu Betrieb und Wartung.
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